Dr. Ulrich Voigt während seines Vortrages:

"Pi zum Lernen"  –  Mnemotechnische Überlegungen zu einer sportlichen Herausforderung







 
 
 

Dort ist  Pi  –  hier sind wir, ihre Liebhaber. Dort ist die Nordsee, hier sitzen wir Naturfreunde und Schwimm-Enthusiasten. Eine spannungsvolle Situation, fürwahr!

Ich weiß nicht, ob ich die Gleichgültigen davon überzeugen kann, daß das Erlernen von Pi interessant ist. Ich wüsste auch nicht, ob ich die Ängstlichen davon zu überzeugen vermöchte, daß Schwimmen gesund ist. Jedem kann ich aber bewusst machen, daß, einmal unterwegs, ohne Technik fast nichts zu haben ist. "Man  verbinde die Sache, die man behalten will, mit anderen Vorstellungen..." sagte  Immanuel Kant 1792 und fand das "ingeniös", ohne deshalb zu wissen, was er eigentlich des weiteren davon halten sollte. Man schaue sich den Strand von Ipanema an, wie die vielen schönen Menschen immer nur bis zum Knie ins Wasser gehen; sie haben eben das Schwimmen nicht gelernt. "Ach, wenn wir doch das Wasser mit etwas anderem verbinden könnten, das uns trägt. Das wäre ingeniös."

Dagegen sind die Aktivisten, denen ich auf der wunderbaren Webseite Antreas Hatzipolakis zugeschaut habe, schon ganz andere Kerle. Wie kunstfertig sie sich ins Wasser drehen und in welch ausgefeiltem Stile  Mike Keith seine Runden zieht. Eine Freude, ihm zuzuschauen!

Diesen Aktivisten, die mittels Mnemotechnik nach Leistung streben, möchte ich, und wenn mir das gelingt, wäre das bedeutend, einen Zweifel ins Herz pflanzen, indem ich einen Unterschied zwischen ihrer mnemotechnischen Tätigkeit und der Arbeit des professionellen Mnemotechnikers behaupte. Dieser Unterschied ist meine Botschaft. Dabei bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob ich ihn selbst so recht verstanden habe. Ich weiß intuitiv, daß er besteht. Und ich weiß, daß er fundamental ist. Es muß doch einen Unterschied machen, ob ich, sei es auch in hervorragendem Stile, durch die Nordsee kraule, oder ob ich es unternehme, einen Teil des Meeres trockenzulegen!

Aus dem Gesagten ergibt sich, daß mein Vortrag der Unterscheidung  Natürliches Lernen –  Lernen mit Hilfe von Mnemotechnik –  Mnemotechnisches Lernen  folgt. Diese drei Ansätze möchte ich hinsichtlich ihrer spezifischen Motive, Methoden und Grenzen vergleichen.
Am Schluß steht eine grundsätzliche Aussage zur Bedeutung einer Mnemotechnik der Zahl Pi;  "Mnemotechnik im kontrollierten Wettbewerb" ist schließlich das Merkmal der gegenwärtigen Epoche der Mnemotechnik. Die Frage nach dem Weltrekord drängt sich auf.
 
 




Dr.Ulrich Voigt
 
 

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Der Vortrag von Ulrich Voigt  kann als Dokument  OOO heruntergeladen werden.
 

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